Fächerübergreifendes Projekt Nie wieder Antisemitismus
Während der Jahrgangsstufenfahrt der Klassen 10a, 10b und 10c war der Tag am 22. September 2015 dem Thema Nie wieder Antisemitismus gewidmet, das in den Fächern Deutsch, Religion und Geschichte vorher intensiv vorbereitet und durchgeführt worden war.
Schülerinnen und Schüler der drei Klassen hielten anschließend ihre Gedanken und Eindrücke zu ihrem Besuch in Bergen-Belsen fest. Auszüge daraus sind im Folgenden nachzulesen:
… Es war schockierend.
Die Massengräber waren groß. Man würde schon denken, dass es schrecklich ist, wenn schon 20 Menschen aufgestapelt vergraben werden, aber ein Massengrab mit 2500 Menschen ist eine Schande und nur schwer zu begreifen.
So viele Gedanken und Ideen, Liebe und Gutmütigkeit, die kaltherzig ermordet wurden.
Wer weiß, wie die Technik heutzutage wäre. Welche Krankheiten man besiegen könnte, wenn nicht alle diese Ideen und großen Köpfe unter den Juden zerstört worden wären.
Auch Leute wie Anne Frank, die so voll mit Leben war und die sich tapfer versteckt hat.
Ich glaube, ich vermisse die Leute, die jetzt hätten sein können. Ich vermisse die unvorstellbaren Möglichkeiten, die auf so unmenschliche Weise ausgelöscht wurden.
Das, was geschah, darf niemals vergessen oder gut geheißen werden…
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…Als wir in Bergen-Belsen waren, war ich etwas aufgeregt. Wir hatten zuvor schon in der Schule Filme geschaut, wo die Leichen haufenweise aufeinander gestapelt überall herumlagen. Das war ein grausamer Anblick.
Zuerst betraten wir ein großes Gebäude und durften uns in kleinen Gruppen umschauen. Dort sah man die verschiedensten Dokumente, Fotos von verschiedenen Konzentrationslagern und von den Kriegsgefangenen. Man konnte sich Interviews von verschiedenen Leuten anschauen, die selber dort waren und es überlebt haben.
Ein Film wurde dort auch abgespielt. In diesem Film stellten sich verschiedene SS-Leute vor Im Hintergrund sah man die Leichenberge und die Gruben, in denen die SS-Männer die Leichen selber transportieren mussten, nachdem die Insassen von den Briten befreit wurden.
Dieser Anblick war einfach schrecklich, wenn man überlegt, was die Menschen dort alles durch gemacht haben, das ist unvorstellbar!
Die Häftlinge wurden behandelt wie Tiere. Die Nazis haben kaltblütig und gezielt Menschen umgebracht, nur um eine reinrassige Volksgemeinschaft zu haben. Völliger Schwachsinn!
Unter anderem sah man in dem Gebäude die Sträflingskleidung und verschiedene Gegenstände, die aufbewahrt wurden, z.B. Schuhe von Kindern, Brillen, Taschen und sogar einen Teil von einem Stachelzaun…
…Als wir in Bergen-Belsen ankamen, waren wir alle schon etwas nachdenklich. Wir waren nicht so wie sonst. Wir haben nicht viel geredet, eher nachgedacht.
Als ich diese Massengräber mit 2500 Toten gesehen habe, konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Ich habe gespürt, dass an diesem Ort etwas ganz Schlimmes passiert ist.
Im Film hatten wir Szenen aus Bergen-Belsen gesehen. Und genau an diesem Ort standen wir, da wo vor ca. 70 Jahren Tausende Leichen in ein Massengrab geworfen wurden.
Das ist unvorstellbar…
…Als wir in Bergen-Belsen ankamen, war ich etwas enttäuscht, da man nur eine Art großen Park gesehen hat. Das liegt daran, dass alles niedergebrannt wurde, um die Geschehnisse zu vergessen.
Am Anfang gingen wir durch ein großes Tor und einen langen Weg entlang bis zu einem Gedenkstein. Auf ihm lagen wiederum ganz viele kleine Steine, die von Angehörigen oder Besuchern platziert wurden, wie bei uns z.B. Blumen.
Hier kippte die anfangs noch gute Stimmung und alle wirkten bedrückt. Als wir weiter gingen, kamen wir an den ersten Massengräbern vorbei. Das fand ich besonders schlimm, da wir diese auch in den Filmen, die wir zuvor geguckt hatten, gesehen hatten. Auch dass dort Schilder mit der geschätzten Anzahl der Toten standen, war total bedrückend.
Überall waren kleine Gedenk- oder Grabsteine. Besonders ins Auge fiel mir der riesige Obelisk, der dafür stand, dass dies alles nicht vergessen werden darf. Dahinter war eine große Mauer im Halbkreis aufgestellt. Dort wurde in vielen verschiedenen Sprachen der Toten gedacht.
Weiter hinten war noch ein „Haus der Stille“ Äußerlich war es sehr modern, mit hellen und glänzendem Metall. Es war schräg und sah allgemein sehr kunstvoll aus. Allerdings finde ich, dass es optisch nicht so gut ins Bild passte.
Alles war sehr großflächig, es gab z.B. auch noch ein Abteil nur für Frauen und einen Kriegsgefangenenfriedhof, den ich allerdings aus Zeitmangel und aufgrund der weiten Wege nicht besichtigen konnte…
