Das Lehrerraumprinzip
Was heißt das?
Während beim Klassenraumprinzip die unterrichtenden Lehrer die jeweiligen Klassen in deren Klassenzimmern aufsuchen, kommen beim Lehrerraumprinzip die Klassen zum Lehrer in dessen Lehrerraum, ähnlich wie es bei Fächern mit Fachräumen der Fall ist (z. B. Chemie, Kunst, Musik).
Vorteile:
- Der Lehrer kann in seinem Raum aufwändige Unterrichtformen (z. B. Freiarbeit, Gruppenarbeit) besser planen und vorbereiten.
- Mobiliar und Räume bleiben länger in einem guten Zustand, da Schüler in der Zeit zwischen den Stunden nicht mehr unbeaufsichtigt in den Räumen sind.
- Die Zahl der Schülerunfälle in den Räumen wird reduziert (Erfahrungswerte sprechen von mehr als 50%).
- Die Lehrer können ihre Räume „fachgerecht“ einrichten, d. h. es stehen mehr Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Der Lehrer kann besser auf die jeweilige Unterrichtssituation und die Bedürfnisse der Schüler reagieren –> auf diese Weise kann auch Vertretungsunterricht effektiver gestaltet werden.
- In den Räumen entsteht durch ihre Ausstattung und Ausgestaltung eine angenehmere Lernatmosphäre. Viele Räume weisen einen einsatzfähigen PC mit Internetanschluss und Zugriffsmöglichkeit auf das Netzwerk der Schule auf.
- Insbesondere kann die Lehrkraft den eigenen Lehrerraum besser den Bedürfnissen des eigenen Unterrichts anpassen: Eine gewünschte Sitzordnung kann dauerhaft genutzt werden, weil nicht zu befürchten ist, dass ein anderer Kollege in einer folgenden Stunde diese wieder ändert. Wandkarten, Bücher etc. können dauerhaft im Unterrichtsraum verbleiben.
- Das tägliche Schleppen von vorbereitetem Unterrichtsmaterial für Lehrer und das Mitbringen der vielen Fachbücher seitens der Schüler entfallen. Einige Schülermaterialien können in den Lehrerräumen gelagert werden.
- Der Unterricht beginnt für Lehrer und Schüler entspannter und pünktlicher.
- Die „Wanderbewegungen“ in den 5-Minuten-Pausen verlaufen problemlos.
- Durch den erforderlichen Raumwechsel bewegen sich die Schüler im Vormittagsbereich wesentlich mehr. Dadurch ist die wahrnehmbare Unruhe, die zuvor infolge des Bewegungsmangels bei einigen Schülern zu beobachten war, merklich zurückgegangen.