Zum Thema Erwartung und Erfüllung: Varenka

Web 13-12-17 Weihnachtsgottesdienst DBR (3)Am 17.12. 13 trafen sich etwa 120 SchülerInnen der DBR in der Aula zum gemeinsamen adventlichen Gottesdienst. Advent in der Kirche ist Besinnung und Ruhe in froher Erwartung. Dazu wollte der Gottesdienst einladen.

SchülerInnen der Religionskurse Kl. 10 halfen beim Singen

 

Pastor Bracklo von der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm hatte den Gottesdienst mit seinem Religionskurs Jahrgang 10 inhaltlich vorbereitet. Frau Saßenscheidt begleitete die Lieder mit der Schulband, und Schüler aus dem katholischen Religionskurs 10 von Frau Saßenscheidt wirkten als Vorsänger für die gemeinsamen Lieder auf der Bühne.

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Eine Meditation, untermalt mit kleinen Instrumenten und Trommeln, griff nach dem gemeinsamen Singen den Jesaja-Text 9+11 auf.

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Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand aber die Geschichte einer Frau, die Erwartungen an Gott hatte, die Geschichte von Varenka.

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SchülerInnen des Religionskurses präsentierten dazu eine lebhafte Theaterszene, die den Gottesdienstbesuchern mehrfach ein Lächeln übers Gesicht gehen ließ. Ein auf der Bühne hüpfendes Schäfchen und eine in das Publikum „flatternde“ Taube aus Papier mit den dazugehörigen Schülern waren besondere Highlights der darstellerischen Umsetzung.

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Auch Pastorin Kress, die im Jahrgang 10 ebenfalls Religion unterrichtet, zeigte sich vom Schulgottesdienst begeistert: „Dieser schön gestaltete Gottesdienst verleiht uns allen jetzt eine positive Stimmung und Schwung für den ganzen Tag.“

 

 

Und das ist – für alle die nicht selbst dabei sein konnten – die Geschichte von Varenka:

  1. Vor langer Zeit lebte in den Wäldern Russlands die Witwe Varenka in ihrem kleinen Haus. Sie war genügsam und hatte alles, was sie brauchte: Einen Tisch, Stühle, Schränke und an der Wand ein Kreuz, vor dem immer frische Waldblumen standen. Nachts schlief Varenka wie alle einfachen Leute auf dem warmen Kachelofen.
  2. Varenka lebte sehr zufrieden und glücklich in ihrem kleinen Haus. Doch eines Tages kamen ganz aufgeregt viele Leute, die ihr zuriefen! „Weisst du nicht, dass ein schrecklicher Krieg wütet? Nimm deine Sachen und flieh mit uns!“ Doch Varenka sagte: „Ich kann nicht weg von hier. Wer soll die Tiere im Winter füttern? Wer soll durstigen Wanderern etwas zu trinken geben, und wer soll Kindern helfen, die sich verirrt haben? Ich bleibe hier. Geht nur weiter!“
  3. Die Leute zogen weiter, und als es still wurde, hörte Varenka tatsächlich das Donnern der Kanonen. Sie bekam große Angst. Sie kniete nieder vor dem Kreuz und betete zu Gott: „Bitte, lieber Gott, hilf mir; ich habe solche Angst. Baue eine Mauer um mein Haus, damit die Soldaten mich nicht finden können.“ Nachts wurde es ruhig, und die Kanonen verstummten. Aber Gott kam nicht und baute keine Mauer um Varenkas Haus.
  4. In den nächsten Tagen kamen immer mehr Leute zu Varenka und erzählten ihr, wie schrecklich der Krieg wütet und wie groß die Angst ist. Da war Pjotr, dessen Hütte von den Soldaten niedergebrannt wurde und der gerade noch mit seiner Ziege fliehen konnte. Anschließend kam Stjepan, der erzählte, dass alle Wälder, Dörfer und Felder verbrannt waren und er seit Tagen Schutz in einem hohlen Baum suchte aus Angst vor den Soldaten. Das einzige, was er retten konnte, war eine kleine Blume und ein Gemälde. Er war Maler. Varenkas Angst wurde immer größer. Als dann auch noch Bodula, ein Mädchen, das seine Eltern auf der Flucht verloren hatte, und ihre weiße Taube zu ihr kamen und Schutz suchten, wußte sie keinen Ausweg mehr. Den ganzen Tag hörten sie das Donnern der Kanonen.
  5. Als es abends ruhig wurde, beteten sie alle zu Gott. Die Ruhe brachte Frieden in ihre Herzen. Varenka sagte: „Bitte, lieber Gott, heute Nacht musst du kommen und eine Mauer um mein Haus bauen, sonst sind wir verloren. Die Soldaten kommen jeden Tag näher, und morgen werden sie hier sein.
  6. Auch in dieser Nacht wurde es still. Als Varenka zum Fenster hinausschaute, sah sie Schnee. Es schneite die ganze Nacht, und als die Soldaten am nächsten Tag kamen, war das Haus im Schnee versteckt. Sie zogen daran vorbei und konnten es nicht finden. Stjepan, Pjotr, Bodula und Varenka dankten Gott, dass er sie gerettet hatte. Die Soldaten zogen weiter. Es gab keinen Krieg mehr in diesem Teil Rußlands.
  7. Als der Schnee schmolz, traten die Freunde vor das kleine Haus. Die Ziege machte übermütige Sprünge, Stjepans Blume wurde vor Varenkas Haustür gepflanzt. Als der Frühling kam, fand Bodula ihre Eltern wieder, die Ziege hatte ein kleines Zicklein. Aus dem Samen der Blume wuchsen kleine Blumen, und die Taube flog weit weg, um der Welt den Frieden zu verkündigen – und Stjepan malte Bilder von der Geschichte, wie Gott den Freunden geholfen hatte.

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