Ein Beitrag von Fynn Sibum, Kl. 10c
Am 15.05. besuchte der katholische Religionskurs von Frau Saßenscheidt den jüdischen Friedhof in Schwelm.
Es ist der zweite jüdische Friedhof in Schwelm und er befindet sich an der Delle. Er wurde um 1776 angelegt und wurde etwa 170 Jahre von der jüdischen Gemeinde der Stadt genutzt. Der Verstorbene Artur Cohn wurde am 5. Mai 1943 als letzte Person auf diesem Friedhof beerdigt.
Als Zeichen des Respekts gegenüber den verstorbenen Juden tragen Jungen und Männer eine Kopfbedeckung, denn es ist eine Tradition für männliche Juden eine Kopfbedeckung zu tragen.
Es besteht eine ruhige Atmosphäre, denn man ist die einzige Person, die auf dem Friedhof ist. Entweder man hört Vögel, den Wind, wie er durch die Blätter weht, oder man hört nichts außer seinen eigenen Schritten, weil es generell sehr still auf dem Friedhof ist. Viele Grabsteine sind mit Moos bedeckt oder sind von Unkraut befallen. Es wirkt so, als ob viele Leute vergessen haben (oder generell nicht mal wissen), dass dieser Friedhof überhaupt existiert.
Beim Betreten des Friedhofs kann man sofort erkennen, dass alle Grabsteine in eine Richtung zeigen. Sie zeigen alle Richtung Süd-Osten wegen der Stadt Jerusalem. Auf der Vorderseite der alten Grabsteine steht alles in Hebräisch (z.B. der Name der Person usw.) und auf der Rückseite steht alles auf Deutsch. Auf den neueren Grabsteinen steht jedoch direkt beides auf der Vorderseite. Einige Grabsteine sind falsch herum aufgestellt, denn früher während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Grabsteine umgeworfen oder sogar zerstört. Beim Wiederaufstellen wussten einige Leute nicht, dass es eine Bedeutung hat, wie die Grabsteine aufgestellt sind und somit wurden einige falsch herum aufgestellt. Viele Grabsteine sind jedoch schon so alt, dass man keine Schrift mehr erkennen kann.
Manche Grabsteine haben ein Symbol, was zeigt, welchen Beruf die Verstorbenen früher ausübten. Früher waren viele Juden zum Beispiel Bänker. Über die Jahre haben die Grabsteine ebenfalls oft das Design verändert.
Oben auf dem Grabsteinen liegen Steine. Diese Steine wurden von den nachfolgenden Generationen der verstorbenen Personen draufgelegt, denn es ist eine Tradition.
Ein Beitrag von Fynn Sibum, Kl. 10c